Hüttenknigge: 11 Tipps zur Hüttenübernachtung
Berghütten sind für alle Menschen im Gebirge zugänglich und bieten Schutz, Einkehrmöglichkeiten und Schlafgelegenheiten. Ursprünglich entstanden diese Hütten in einer Zeit, als Bergsteiger und Wanderer noch ohne funktionelle Hardshell-Kleidung und Nylonseilen in den Bergen und am Fels unterwegs waren. Finde hier die wichtigsten Tipps zu deiner Hüttenübernachtung.
Heutzutage werden die meisten Berghütten immer noch ehrenamtlich betrieben und von den Alpenvereinssektionen verpachtet und werden liebevoll gepflegt. Das dichte Netzwerk von Berghütten im Alpenraum ist weltweit wirklich einzigartig. Berghütten dienen als Rückzugsort, Sicherheitszentrum, Basislager und Ausgangspunkt für verschiedene Touren.
Um das Beste aus deiner Hüttenübernachtung herauszuholen und sie voll und ganz zu genießen, haben wir in diesem Beitrag 11 hilfreiche Tipps und Tricks in unserem Hüttenknigge für deine nächste Hüttenübernachtung zusammengestellt.
11 hilfreiche Tipps und Tricks für deine Hüttenübernachtung
- Vorab einen Platz reservieren und ggf. auch wieder absagen
- Ein Eintrag im Hüttenbuch dient auch zur Sicherheit
- Bergschuhe gehören ins Schuhlager
- Der Hüttenschlafsack ist obligatorisch
- Nimm Rücksicht auf deine Zimmerbewohner
- Beachte die Hüttenruhe
- Essen & Trinken auf der Hütte
- Bargeld ist unverzichtbar
- Offline sein ist oft der Standard
- Achte auf deinen Wasserverbrauch
- Nimm deinen Müll mit
Reservierung für eine stressfreie Hüttenübernachtung
Wandern und Bergsport erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was bedeutet, dass Berghütten in den Nächten zunehmend voll sind. Um sicherzustellen, dass du garantiert einen Schlafplatz für die Nacht bekommst, ist dringend anzuraten, vor deiner Wanderung eine Reservierung vorzunehmen. Als Mitglied eines Alpenvereins (AV) sparst du bei jeder Hüttenübernachtung in eine AV-Hütte. Denn AV-Mitglieder erhalten neben den anderen Vorzügen der Mitgliedschaft immer einen Übernachtungsrabatt und ein preisreduziertes Bergsteigeressen. Auch im Falle eines alpinen Notfalls bist du als AV-Mitglied automatisch gut abgesichert.
Bei einer Buchung über World of Mountains erhältst du einen AV-Mitgliedsrabatt von 30€ pro Buchung und natürlich sind alle Schlafplätze für dich und deine Mitreisenden bereits vorab gebucht.
Sollten sich deine Pläne ändern, informiert bitte die Hütte rechtzeitig. Dadurch werden unnötige Sorgen vermieden und der Schlafplatz kann an einen anderen Gast weitergegeben werden.
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Check-In: Hüttenbuch signieren und die Bergwelt genießen
Nachdem du deine Tour erfolgreich bewältigt und die Berghütte erreicht hast, ist es Zeit, die Ruhe zu genießen und die beeindruckende Bergwelt um die Hütte herum auf dich wirken zu lassen. Bevor du jedoch komplett abschaltest, solltet du das Hüttenbuch ansteuern und dich dort eintragen. Vielleicht hast du auch noch Lust, etwas darin zu blättern und möglicherweise den einen oder anderen bekannten Namen zu entdecken?
Beim Eintrag ins Hüttenbuch ist es wichtig, deinen Namen, dein Tourenziel für den nächsten Tag und eine Handynummer anzugeben. Im Ernstfall kann dieser Eintrag der Bergrettung helfen, dich schneller zu lokalisieren. Normalerweise findest du das Hüttenbuch im Eingangsbereich, dort wo du auch die Wettervorhersage für die nächsten Tage und eine Übersichtskarte der Umgebung der Hütte findest. Ein Blick in diesen „Infobereich“ der Hütte lohnt sich in jedem Fall.
Schlafräume sind schuhfrei: Bergschuhe gehören ins Schuhlager
In den Schlafräumen, die sich in der Regel im oberen Bereich der Berghütten befinden und oft auch in den Gasträumen herrscht ein Verbot, Bergschuhe zu tragen. Es ist daher angesagt, deine Schuhe im dafür vorgesehenen Trockenraum oder im Schuhlager zu lassen. Im Trockenraum kannst du auch nasse Bekleidung oder stark verschwitzte T-Shirts optimal trocknen. Nach einem regnerischen Tag am Berg können deine Wanderschuhe komplett durchnässt sein. In diesem Fall ziehe deine Schuhe sofort aus, lege, wenn vorhanden Zeitungspapier hinein und stelle sie in den Trockenraum. Einige Berghütten verfügen sogar über spezielle Heizungssystem für nasse Bergschuhe, um sicherzustellen, dass sie für die nächste Tagesetappe bereit sind.
Für den Aufenthalt am Abend in der Hütte bieten sich Hütten- oder Hausschuhe an. Oft stellen die Hüttenbetreiber solche Schuhe für die Gäste bereit, falls sie beim Packen vergessen wurden. Nach unserer Erfahrung sind immer genug Hüttenschuhe vorhanden. Auf Hochtouren ist es auf jeden Fall ratsam vorher zu prüfen, ob die geplanten Hütten Hüttenschuhe anbieten, du kannst dann auf deren Mitnahme verzichten und Gewicht sparen.
Der Hüttenschlafsack: Ein Muss für deine Hüttenübernachtung
Obwohl Berghütten in Bezug auf Ausstattung und Komfort manchmal ein hotelähnliches Angebot bieten, sind es keine Hotels. Das bedeutet, dass du deine eigenen Schlafutensilien mitbringen musst. In der Regel stellen die Berghütten lediglich kleine Kopfkissen und Wolldecken bereit. Aus hygienischen Gründen ist somit auf jeder Berghütte ein Hüttenschlafsack obligatorisch, unabhängig davon, ob du auf einer Alpenvereinshütte oder in einer privaten Hütte übernachten möchtest. Die vorhandene Bettwäsche wird nicht nach jeder Gästeübernachtung gewaschen. Es ist also auch für dich wesentlich angenehmer, in deiner eigenen „Hülle“ zu schlafen. Die meisten Hütten bieten Hüttenschlafsäcke zur Vermietung oder zum Kauf an, solltest du deinen eigenen Hüttenschlafsack vergessen haben.
Rücksichtsvolles Verhalten gegenüber deinen Zimmergenossen
Auf Berghütten treffen Menschen mit unterschiedlichen Bergsteigerniveaus und Interessen aufeinander, darunter Hochtourengeher, Kletterer und entspannte Wanderer. Oftmals teilen sich alle Gäste einen Schlafraum. Da jeder am nächsten Tag eine etwas andere Tour plant, stehen deine Zimmergenossen zu unterschiedlichen Zeiten auf. Um sicherzustellen, dass alle ihren wohlverdienten Schlaf bekommen, ist es wichtig, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Das bedeutet, den Rucksack am Abend vor der Hüttenruhe oder am Morgen vor dem Betreten des Schlafraums zu packen und nächtliches Geraschel und Getöse zu vermeiden. Lege am besten eine Stirn- oder Taschenlampe neben deine Matratze, falls du während der Nacht aufstehen musst. Dadurch kannst du das Deckenlicht auslassen und verhindern, dass das gesamte Lager aufwacht.
Bei Gruppenreisen werden alle Teilnehmer in der Regel gemeinsam und wenn möglich ohne andere Gäste untergebracht.
Die Hüttenruhe: Jeder Gast verdient erholsamen Schlaf
Die obligatorische Hüttenruhe gibt es nicht ohne Grund. Auf Berghütten treffen Menschen mit unterschiedlichen Interessen aufeinander, darunter auch Familien mit Kindern und Schulklassen oder sogar Party-Suchende. Wenn es dir am Abend noch zu früh zum Schlafengehen ist, bedenke bitte, dass andere Gäste möglicherweise früh am Morgen aufbrechen möchten oder viel Schlaf zur Regeneration benötigen. Bereite deinen Schlafplatz so vor, dass du dich nur noch hinlegen musst, ohne viel Lärm zu machen. Nimm am besten deine Stirnlampe gleich zum Abendessen mit. Um richtig zu Regenieren ist Schlaf sehr wichtig. Es ist es also sehr sinnvoll Ohrstöpsel mitzubringen. Auch eine Schlafbrille ist anzuraten, so wird man nicht durch das Decken- oder Flurlicht beim frühen Aufbruch anderer Gäste gestört.
Essen und Trinken auf einer Berghütte
Die meisten Berghütten sind nur zu Fuß oder per Ski erreichbar. Einige wenige haben Materialseilbahnen oder können mit einem 4×4 beliefert werden. Viele werden nur per Hubschrauber versorgt. Es ist daher schon fast unglaublich, was die Hütten in ihren Speisekarten anbieten. Die Küchenausstattung auf den Hütten ist oft begrenzt und das Personal knapp. Aus diesem Grund bieten die meisten Hütten ab einer bestimmten Zeit am Abend nur noch Menüs oder Bergsteigeressen anstatt à-la-carte-Gerichte an. Morgens erwartet dich in der Regel ein einfaches Frühstücksbuffet oder sogar nur eine recht karge Frühverpflegung wie Brot mit Butter und Marmelade. Für die Tagesverpflegung für die Weiterreise kannst du bei so gut wie jeder Hütte eine Brotzeit am Frühstücksbuffet zusammenstellen – natürlich gegen Bezahlung. Nach Absprache mit dem Hüttenpersonal am Vorabend, wird auch eine sehr frühes Thermofrühstück bereitgestellt.
Bargeld ist das Mittel der Wahl
Auf vielen Berghütten, insbesondere auf vielen Alpenvereinshütten, ist keine Kartenzahlungen möglich. Grund ist häufig, dass es gar keine oder zumindest keine stabile Internetverbindung gibt. Da die Preise für die Verpflegung und Getränke in der Regel deutlich höher sind als im Tal, solltest du ausreichend Bargeld dabeihaben. Selbst wenn du es kostengünstig hältst, musst du mit täglichen Ausgaben von mindestens 50 € rechnen. Viele Berghütten bieten auch Halbpension an, was Abendessen, Übernachtung und Frühstück beinhaltet. Die Kosten hierfür können bis zu 70 € pro Nacht oder mehr betragen. Bei einer Gruppenreise benötigst du natürlich weniger Geld, da die Halbpension bereits vorab bezahlt worden ist.
Genieße die Natur ohne Internet
In den Alpen wird das Handynetz kontinuierlich erweitert, dennoch gibt es abgelegene Hütten, die nicht vom normalen Netz abgedeckt sind. Aufgrund der bergigen Infrastruktur gestaltet es sich schwierig und teuer, ein Signal bis zu diesen entlegenen Hütten zu übertragen. Selbst wenn Internet verfügbar ist, kann die Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen begrenzt sein. Daher entscheiden sich einige Hüttenbetreiber dafür, ihren Gästen kein Internet anzubieten.
Strom ist auf Berghütten etwa zehnmal teurer als im Tal, und es gibt oft nur wenige Steckdosen für die Gäste. Wir empfehlen dir daher die Nutzung der Solarenergie mit einem Solar-Akkuladegerät. So kannst du während des Tages deine Geräte problemlos mit Strom versorgen. Alternativ kannst du auch eine Powerbank mitnehmen. Denke an alle Ladekabel und ggf. Adapter für die Steckdose.
Verantwortungsvoller Umgang mit knappen Ressourcen: Wasser
Berghütten sind von der Natur umgeben, trotzdem ist Wasser in den Bergen knapp. Je höher man aufsteigt, desto weniger Wasser steht zur Verfügung. Auf Berghütten ist die Bereitstellung von Wasser und die Entsorgung des Abwassers eine kostspielige Angelegenheit. Eine WC-Spülung auf einer Berghütte kann von der Wassergewinnung bis zur Rohstoffentsorgung bis zu vier bis fünf Euro kosten. Daher ist es nicht überraschend, dass nicht jede Berghütte über eine warme Dusche verfügt. Viele Hütten setzen auf Münzduschen, um den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Wir appellieren an deine Verantwortung: Achte auf einen sparsamen Wasserverbrauch. In kritischen und besonders wasserarmen Zeiten wirst du entsprechende Hinweisschilder in den Waschräumen finden. Denke daran, dass besonders viel Wasser bei Waschen deiner Kleidung anfallen würde – Kleidung aus Merinowolle kannst du problemlos mehrere Tage ohne Waschen tragen.
Der Müll, der nicht zurückbleiben sollte
Auch die Entsorgung von Abfall gestaltet sich in den Bergen schwierig. Es gibt keine Müllabfuhr, die den Müll einsammelt. Alles, was per Seilbahn, Jeep oder Hubschrauber auf die Hütte gebracht wird, muss auch wieder so heruntergebracht und korrekt im Tal entsorgt werden.
Wir appellieren an deine Verantwortung: nimm einen wiederverschließbaren Müllbeuten mit, den du auch mehrfach füllen und wieder verschließen kannst, sammele deine Abfälle bei längeren Touren und nimm alles mit ins Tal. Den Müllbeutel kannst du außen am Rucksack befestigen – achte aber darauf, dass du damit nicht hängenbleiben kannst.
„Indem wir gemeinsam die begrenzten Ressourcen schützen und umweltbewusst handeln, tragen wir dazu bei, die Natur der Berge zu erhalten und die Kosten für die Hüttenbetreiber und die Alpenvereine zu verringern. Das senkt auch die Preise“
– Thilo Klante, CEO & CSR Manager von World of Mountains
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Fazit für deine stressfreie Hüttenübernachtung
Wenn du diese 11 Tipps & Tricks beachtet, steht der nächsten entspannten Hüttenübernachtung nichts mehr im Wege. Denn ist es nicht das schönste, nach einer Wanderung die gemütliche Atmosphäre und Geselligkeit auf einer Berghütte zu genießen?
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