Alles über die Schwierigkeitsgrade bei Hochtouren
Bei Hochtouren gibt es eine Bandbreite an Schwierigkeitsgraden, die es Bergsteigern ermöglichen, Routen entsprechend ihrer Erfahrung und Fähigkeiten auszuwählen.

Die Schwierigkeit einer Hochtour wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, wie die Beschaffenheit des Geländes, die technischen Anforderungen, die Dauer der Tour und die körperliche Beanspruchung. Um geeignete Touren auszuwählen, ist es wichtig, die verschiedenen Schwierigkeitsgrade zu verstehen.
In unserem Artikel geben wir dir die notwendigen Informationen über die Grundlagen und Schwierigkeitsgrade für deine Hochtourenplanung.
Die Grundlage für jede Hochtour
Die folgenden Voraussetzungen sind für deine sichere und erfolgreiche Hochtour von entscheidender Bedeutung.
Kondition & Belastbarkeit
Eine solide körperliche Kondition und Belastbarkeit ermöglichen es dir, den physischen Herausforderungen der Tour standzuhalten und die erforderliche Ausdauer zu gewährleisten. Eine realistische Selbsteinschätzung ist ebenfalls von großer Bedeutung, um die dazu passende Tour auszuwählen und Überforderung zu vermeiden.
Trittsicherheit & Schwindelfreiheit

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unerlässlich, damit du sicher durch die unterschiedlichen Geländeformen wie steile Pfade, ausgesetzte Stellen oder Kletterpassagen kommst. Du solltest auch schon Erfahrungen im Bergwandern haben, denn das ist eine solide Grundlage für das Verständnis im alpinen Gelände.
Bei Hochtouren steht die Sicherheit immer an erster Stelle. Wenn du unsicher bist oder die Voraussetzungen nicht erfüllst, ist es ratsam, die Unterstützung erfahrener Bergführer in Anspruch zu nehmen oder dir weitere Erfahrungen in einfacheren alpinen Unternehmungen anzusammeln. Eine gründliche Vorbereitung und das Bewusstsein für deine Fähigkeiten sind die Schlüssel zu einer sicheren und erfolgreichen Hochtour. Ohne die genannten Voraussetzungen kann schon eine leichte Hochtour zu einer schwierigen und gefährlichen Unternehmung werden.
Die Schwierigkeitsgrade der Hochtouren zu deiner Orientierung
Die Einschätzung der Schwierigkeitsgrade spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Hochtouren und dient dir als Orientierungshilfe. Die Festlegung der Schwierigkeitsgrade ist jedoch aufgrund der wechselhaften Einflüsse und Bedingungen äußerst komplex und variabel. Es gibt verschiedene Systeme zur Bewertung, die jedoch auf grundlegenden Beurteilungskriterien basieren sollten.
Bei der Bewertung von Hochtouren sind folgende Punkte zu beachten:
- Die Anforderungen der Tour, wie Länge, Absicherungsqualität, Ausgesetztheit, technische Schwierigkeiten und Kletterpassagen.
- Die Einschätzung basiert auf der Annahme günstiger Verhältnisse, wie gutem Wetter, guter Sicht, trockenem Gelände und geeigneter Schnee- und Firnbedeckung.
- Die Beurteilung erfolgt anhand der größten Schwierigkeiten einer Tour, wobei auch potenzielle Gefahren und die Neigung von Eisflächen berücksichtigt werden.
- Es ist ratsam, aktuelle Streckenkarten und Hochtouren-Ratgeber zu verwenden, da sich die Schwierigkeiten aufgrund natürlicher Bedingungen ändern können. Hochtouren werden in der Regel anhand eines Schwierigkeitsgrades bewertet und in der Beschreibung genauer definiert, daher ist es wichtig, beides zu berücksichtigen.
Die Schwierigkeitsbewertungen sind jedoch nur ein Teil der Tourenplanung, um die Auswahl einer geeigneten Hochtour einzugrenzen.
Die SAC-Hochtourenskala im Fokus
Die Hochtouren, die du im Alpenraum findest, werden in der Regel anhand der SAC-Berg- und Hochtourenskala bewertet. Diese Schwierigkeitsskala wurde vom SAC (Schweizer Alpen-Club) speziell für hochalpine Fels- und Eistouren entwickelt und dient zur Bewertung einzelner Routen bei trockenen Wetterbedingungen. Der festgelegte Schwierigkeitsgrad orientiert sich dabei an den Schlüsselstellen der jeweiligen Hochtour. Finden sich auf der Tour Kletterstellen, wird zusätzlich die UIAA-Skala verwendet.

Die SAC-Berg- und Hochtourenskala
Schwierigkeitsgrade | UIAA | Beschreibung |
L – leicht F – facile | I | Einfaches Gehgelände (Geröll, einfacher Blockgrat) & Firnhänge, kaum Spalten |
WS – wenig schwierig PD – peu difficile | II | Meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich & problemlos, allgemein wenig steile Hänge, kurze steilere Passagen, wenig Spalten |
ZS – ziemlich schwierig AD – assez difficile | III | Wiederholte Sicherung notwendig, längere & exponierte Kletterstellen, steilere Hänge, gelegentliche Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund |
S – schwierig D – difficile | IV | Guter Routensinn & effiziente Seilhandhabung nötig, lange Kletterstellen, meistens Standplatzsicherungen notwendig, sehr steile Hänge, viele Spalten, großer Bergschrund |
SS – sehr schwierig TD – très difficile | V | In schwierigen Abschnitten dauernde Standplatzsicherung nötig, anhaltendes Steilgelände & anspruchsvolle Kletterei |
AS – äußerst schwierig ED – extrêmement difficile | VI | Wanddurchstiege, die großes Engagement erfordern, sehr steile & senkrechte Stellen, Eisklettern wird notwendig |
EX – extrem schwierig ABO – abominablement difficile | VII | Sehr steile, teilweise überhängende Wanddurchstiege & extreme Kletterpassagen im Eis |
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Die Grenzen zwischen den einzelnen Schwierigkeiten bei Hochtouren sind fließend und hängen von den vorhandenen Eis- und Felsanteilen einer Route ab. Zur Feinabstufung der Schwierigkeitsgrade werden bei den Hochtouren häufig „+“ oder „-“ verwendet.
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