Seilschaft in schlechtem Wetter
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Gefahren auf einer Hochtour: 5 Tipps um sie zu minimieren!

Hochtouren gehören mit Sicherheit zu den anspruchsvollsten Disziplinen in den Alpen. Das Gelände jenseits von 3.000 Metern besteht oft aus einer Mischung aus Gletschereis, Firn und steilen Felspassagen, die natürliche Gefahren bergen.

Seilschaft auf einem Gletscher
Seilschaft auf einem Gletscher

Um diesen Herausforderungen im Hochgebirge gewachsen zu sein, ist es entscheidend, über das Wissen bezüglich der vorherrschenden Risiken zu verfügen und sich entsprechend vorzubereiten.

Zeiträume für Hochtouren

ZeiträumeÖfters auftretende Gefahren
Februar bis MaiEine besondere Herausforderung bei Hochtouren in diesem Zeitraum ist das erhöhte Lawinenrisiko, welches eine bedeutende Gefahr darstellt. Zusätzlich wird die Spurenführung durch winterliche Schneemassen und tiefe Einbruchsstellen erschwert. Dies kann dazu führen, dass Hochtouren zu Fuß in diesem Zeitraum entweder unmöglich oder äußerst gefährlich sind.
Mitte JuniBei der Planung von Hochtouren ist es von großer Bedeutung, die aktuellen Bedingungen in Bezug auf hohe Schneelage und eine noch unzureichend gesetzte Schneedecke zu berücksichtigen. Diese Faktoren können die Spuranlage sehr anstrengend machen und die Fortbewegung erschweren.
Anfang Juli bis Ende AugustMit steigenden Temperaturen im Hochgebirge beginnt die Eis- und Schneedecke kontinuierlich zu schmelzen. Dies hat Auswirkungen auf die Tragfähigkeit der Spaltenbrücken, die nun weniger stabil sind. Infolgedessen steigt das Risiko, in Spalten zu stürzen.
Ende August bis
September
Während dieses Zeitraums treten vermehrt ungünstige Bedingungen auf. Dazu gehören das Auftreten von Blankeis, überschneite Spalten sowie eine erhöhte Steinschlaggefahr. Diese Faktoren stellen zusätzliche Risiken dar, die die Sicherheit und den Fortschritt auf der Tour beeinträchtigen können.

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Die richtige Planung ist essenziell

Eine genaue und sorgfältige Planung ist entscheidend, um das Gefahrenpotenzial einer Hochtour zu verringern. Dabei ist es wichtig, die richtige Route für den geeigneten Zeitpunkt auszuwählen. Unter Berücksichtigung der lokalen Wetter- und Geländeverhältnisse sollte ein theoretischer Zeitplan erstellt werden, der einen frühen Start und eine zeitige Rückkehr berücksichtigt.
Es muss stets mit plötzlichen Wetterumschwüngen oder unerwarteten Geländeverhältnissen gerechnet werden. In solchen Situationen ist es von großer Bedeutung, einen kühlen Kopf zu bewahren und bewusst sowie kontrolliert zu handeln. Wenn die Umstände Zweifel aufkommen lassen oder zu anstrengend werden, ist es ratsam umzukehren. Das Erreichen des Gipfels sollte niemals dazu führen, die Sicherheit der Seilschaft und die eigene Sicherheit zu gefährden.
Hier sind einige Tipps für die richtige Planung einer Hochtour:

  • Verwende aktuelle Streckenkarten und Hochtouren-Ratgeber.
  • Besitze fundierte Kenntnisse über das Gelände.
  • Informiere dich bei Bergführern und Hüttenwirten vor Ort.
  • Beurteile kontinuierlich die Wetter- und Geländesituation.
  • Wähle die Route entsprechend den Anforderungen und deinem Können aus.

Im Zweifelsfall ist es immer besser, die Hochtour mit einem Bergführer zu unternehmen, der über das nötige Fachwissen und Erfahrung verfügt.

Schritt für Schritt zur Akklimatisierung

Bei Höhenlagen über rund 3.500 Metern muss sich dein Körper zunächst an die veränderten Bedingungen gewöhnen. Bei der Planung einer Hochtour ist es wichtig, ausreichend Zeit für die Akklimatisierung vor Ort einzuplanen. Wir empfehlen dir, zunächst niedrigere Ziele anzustreben und nach einer mehrtägigen Gewöhnungsphase die höheren Gipfel zu erkunden.

Hier sind einige Tipps zur Akklimatisierung

  • Schlafe wenn möglich in einer niedrigeren Höhe als die höchste erreichte Tageshöhe
  • Trinke ausreichend Wasser und verzichte auf Alkohol
  • Steige nicht zu schnell auf, sondern nimm dir für den Aufstieg Zeit
  • Reduziere dein Gepäck – packe minimalistisch, aber sinnvoll

Diese Maßnahmen helfen dabei, den Körper an die Höhe anzupassen und das Risiko von Höhenkrankheiten zu verringern. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und bei Bedenken entsprechend zu handeln.

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Das gehört in deinen Hochtourenrucksack: Sicherheitsausrüstung für Hochtouren

Wenn es um Sicherheit geht, ist eine angemessene Ausrüstung von großer Bedeutung, um sich vor natürlichen Gefahren wie Spaltenstürzen oder Steinschlägen zu schützen. Es ist entscheidend, dass du die Ausrüstung richtig verwendest und auch die entsprechenden Sicherungstechniken beherrschst. Vor deiner Hochtour solltest du unbedingt deine gesamte Ausrüstung nochmals gründlich überprüfen und beschädigtes Equipment rechtzeitig ersetzen.

Folgende Ausrüstungsgegenstände sind auf einer Hochtour unbedingt erforderlich

  • Steigeisen und Eispickel
  • Seil, Anseilgurt, Kletter- oder Steinschlaghelm, Karabiner und Bandschlingen, Eisschrauben
  • Wind- und Wasserfeste Hardshell-Kleidung
  • Sonnen- oder Gletscherbrille zum Schutz vor blendender Sonneneinstrahlung
  • Mütze und Handschuhe für plötzliche Wetter- und Temperaturschwankungen
  • Biwaksack & Erste Hilfe Set
  • Ggf. Lawinenausrüstung

Diese Ausrüstungsgegenstände tragen dazu bei, das Risiko von Unfällen und Verletzungen zu minimieren und die Sicherheit während der Hochtour zu gewährleisten. Es ist wichtig, auf qualitativ hochwertige Ausrüstung zu setzen und diese richtig einzusetzen.

Siehe auch unseren Artikel zur Packliste für eine Hochtour

Werde nicht selbst zum Problem

Trittsicherheit, eine gute körperliche Kondition und Schwindelfreiheit sind grundlegende Voraussetzungen für Bergtouren im Hochgebirge. Falscher Stolz und eine unrealistische Selbsteinschätzung bergen jedoch große Risiken – nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die gesamte Seilschaft.
Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und bei nachlassenden Kräften oder Unsicherheit die Gefahren zu vermeiden. Für erhöhte Sicherheit werden die Maßnahmen und die Geschwindigkeit an das schwächste Gruppenmitglied angepasst.

Folgende Voraussetzungen sind für eine Hochtour erforderlich

  • Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und gute körperliche Kondition
  • Erfahrung als Bergwanderer im alpinen Gelände
  • Realistische Selbsteinschätzung
  • Übung im Umgang und Gehen mit Steigeisen
  • Die richtige Ausrüstung

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Sicherheit geht vor – Bist du bereit?

Aufgrund der genannten Risiken und Gefahren bei Hochtouren ist es ratsam, zunächst grundlegende Kenntnisse und Erfahrungen bei Touren mit einem Bergführer oder in einem Ausbildungskurs zu sammeln.

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Wie eine Hochtour abläuft: Für deine optimale Vorbereitung

Alles über die Schwierigkeitsgrade bei Hochtouren

Packliste für eine Hochtour

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